laut.de-Kritik

Drückt direkt in die Magengrube.

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Zur Zeit gibt es weiß Gott keinen Grund, sich um seine Dosis Thrash Metal Gedanken zu machen. Nicht nur, dass sich Götter-Bands wie Exodus, Death Angel oder Nuclear Assault wiedervereint haben und demnächst mit neuen Scheiben um's Eck kommen wollen. Auch immer mehr ehemalige Death Metal Bands nähern sich dem Thrash Metal an.

Damit läuft das Genre andererseits aber auch in die Gefahr des Overkills, was nicht zuletzt einige Veröffentlichungen in der letzten Zeit beweisen, die ausschließlich deswegen eingespielt wurden, weil diese Mucke gerade wieder im Kommen ist. Diesen Vorwurf müssen sich The Forsaken mit Sicherheit nicht gefallen lassen, denn schon auf dem Vorgänger "Arts Of Desolation" haben sich die Südschweden einige feine Thrash-Riffs rausgepickt und in ihren Schweden-Death integriert. Auch auf "Traces From The Past" hat sich daran nichts geändert, wenngleich der Thrash-Anteil etwas ausgeweitet wurde, und man neben den beinahe unumgänglichen Slayer-Reminiszenzen auch immer wieder den technisch hochwertigen amerikanischen Death Metal heraus hört.

Die Mischung dieser Stile ist aber absolut gelungen, trotz der teilweise sehr technischen und vertrackten Riffs und Melodien, die einem Stefan Holm und Patrik Persson hier um die Ohren schießen, ist das Album keine reine Kopfsache geworden. Dank der klaren, aber druckvollen Produktion von Stammproduzent Tommy Tätgren drückt der Sound direkt in die Magengrube, und da hilft dann auch kein Airwaves Kaugummi wieder frei zu atmen. Songs wie der Opener "A Time To Die", "Acid With Acid - Piece By Piece" oder "God Of Demise" lassen den Hörer nicht nur mit qualmenden Ohren, sondern auch mit offenem Mund zurück. Technisch liefern die Schweden nämlich ein Gourmetstück nach dem anderen ab, so dass sich die Kollegen von The Haunted oder The Crown verdammt warm anziehen müssen.

Auch der Tradition, mit exzellenten Coverartworks aufzuwarten, bleiben The Forsaken treu. Dieses Mal griffen sie auf die Künste des Dark Tranquillity-Gitarristen Niklas Sundin (u.a. Arch Enemy, In Flames, And Oceans) zurück, der sich einmal mehr selbst übertroffen hat. Über die Coverversion von Metallicas "Blackened" lässt sich aber streiten. Zwar ist die Version nicht schlecht, aber das Original ist besser. Zu der Zeit haben die Plattenmillionäre noch selber gute Songs geschrieben. Man sollte eher mal versuchen, aus den miserablen letzten Outputs gute Songs zu basteln, das wäre dann 'ne richtige Herausforderung.

Trackliste

  1. 1. A Time To Die
  2. 2. One More Kill
  3. 3. Acid With Acid-Piece By Piece
  4. 4. Glitches Will Tell
  5. 5. Traces Of The Past
  6. 6. Serpent's Tongue
  7. 7. God Of Demise
  8. 8. Massive Machinery
  9. 9. The Empire
  10. 10. First Weapon Of Choice
  11. 11. Blackened

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